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Jeden Monat wechselnd : Baum des Monats
Juli 2013 Tulpenbaum in Stourhead / Wiltshire / UK
Einer unter Vielen
oder
die Schönheit eines 200 Jahre alten Tulpenbaumes
Der Landschaftspark von Stourhead in der Grafschaft Wiltshire hat jede Menge Baumschönheiten und eine Reihe von Champion Trees ( das sind die größten ihrer Art in England ). Der Tulpenbaum aber steht an markanter Stelle an dem aufgestauten See und fällt zwei mal im Jahr besonders auf, zur Blüte und in seinem prächtigen Herbstlaub.
Man muß schon etwas Glück haben, um die tolle Blüte des Tulpenbaumes aus der Nähe zu fotografieren: denn normalerweise verstecken sich diese in den Höhen des Laubbaumes, der aus dem Osten der USA stammt. Der Baum kann dort bis zu 50 Metern hoch werden.
Der Tulpenbaum (Familie der Magnoliengewächse ) wurde in Europa um 1650 eingeführt, dieser hier wurde 1802 gepflanzt. In seiner Heimat ist er wegen seines wertvollen Holzes sehr begehrt , er wächst zudem außergewöhnlich schnell. Die Blütenform gab dem Baum den Namen. Auch die Blätter haben ein markante Form, insofern ist der Baum leicht zu erkennen.
Die Indianer in den Appalachischen Bergen nannten den Baum "Kanuholz": Sie dürfen dreimal raten, warum. Der Park von Stourhead soll hier noch mal Erwähnung finden: es ist zur Herbstfärbung eine besondere Freude, durch den mit Baumspezialitäten gespickten Landschaftspark zu laufen. Deswegen auch der Verweis auf die Website des National Trust, dort ist oben rechts im Bild ein kleines Foto von dem prachtvollen gelben Herbstlaub.
Ich selbst war im September 2009 dort und nahm die Fotos dort ( mit Ausnahme der Blüte) auf.
Juni 2013 - Schlangenhautkiefer am Monte Pollino
Archaische Nadelbäume in Süditalien
oder
der Kampf um den Lebensraum
Pinus Loricati / Schlangenhautkiefer-Riese im Monte Pollino Nationalpark in Kalabrien / Süditalien. 590 cm Stammumfang misst dieser mehrhundertjährige Nadelbaum an den Hängen des Sierra di Crispo. Er wächst auf 2000 Meter Höhe und hat in dieser extremen Lage mit seinen Artgenossen dort den ständigen Kampf ums Überleben.
Der Lebensraum der Schlangenhautkiefer ist an den Steilhängen in den süditalienischen Bergen begrenzt nach unten in niedere Lagen von den Buchenwäldern und nach oben im Grenzbereich zu der absoluten Vegetation. Zwei Fotos zum Beleg, die Buche in der Bildmitte ist nur Staffage, es geht um den rechten Bildrand bei dem Übergang in alpine Vegetation.
Bild zwei zur Vegetation zeigt die Mögichkeit des Baumes, extreme Lagen in Steilhanglage zu besiedeln. Unten im Bildrand die Autostrada Napoli - Reggio Calabria.
An der Grande Porta di Pollino mußte ich noch im Anfang Mai auf Höhen ab 1700 Metern auf 50 cm geschlossener alter Schneedecke den Weg suchen, um die bizarren Gruppen von der heimischen Kiefernart zu erreichen.
Der Nadelbaum ist grundsätzlich im Balkan zu finden, den Namen hat er von der markanten Borke.
Noch mal die gepanzerte Rinde, der Baum wächst häufig mehrstämmig und in unmittelbarer Nähe der alten Riesen macht der jugendliche Nachwuchs schon mit den Lebensbedingungen vertraut.
Apropos Nachwuchs, die Fruchtansätze und das Nadelbündel gehören auch zu den Bestimmungsmerkmalen. Aber in diesen Höhen ist das Bestimmen kein Problem, dort wächst außer der Schlangenhautkiefer kein anderer Baum mehr.
Mehr Bilder in der Fotoserie Bäume Süditaliens hier und Text zu der Frühjahrsreise 2013 ins grüne Süditalien bei hier bei Baumkunde. de
April 2013 - Der Wildapfelbaum in Beberbeck
Der Wildapfel als Baum des Jahres 2013
oder
der Beberbecker Wildapfel hat noch Zukunft
Ein 250 Jahre alter Apfelbaum ist schon eine Seltenheit. Deswegen soll er hier auch erwähnt werden, wenn die Art schon Baum des Jahres 2013 ist. Denn das Alter des solitären Obstbaumes in den Ländereien der Domäne Beberbeck / Kreis Kassel ist nachgewiesen -siehe Buch Natürliches Kulturgut des Landkreises Kassels. Er misst 285 cm Stammumfang.
Früchte bringt der Wildapfelbaum selbstredend jedes Jahr. Groß sind sie nicht, wenn man das links oben auf dem Bild liegende Eichblatt als Massstab nimmt.
Die Früchte des Wild-Apfels sind für die Nutzung zwar bisher nicht bedeutend, allerdings gelten sie unter Kennern als Naturapotheke: so kann man daraus nach ihrem Trocknen Tee gegen Erkältungen, Fieber, Durchfall u.a. herstellen, die "Huldsäbbln" sind z.B. unter den Erzgebirglern als Ersatz für Antibiotika und Grippeschutzimpfung geschätzt.
Mehr wissenswertes über den Wildapfel steht bei der Website Baum des Jahres .
Und zu der Zukunft des Beberbeckers Wildapfelbaumes bin ich noch den Hinweis schuldig,das er nach dem Scheitern des Großprojektes eines Ferienparks auf dem riesigen landwirtschaftlichen Gelände weiter fruchten kann. Denn wie ich im Anfang April 2013 noch feststellen konnte, sind die betrieblichen Gebäude des Gutes durch Renovierung bzw Neubau aufgewertet worden.
Mai 2013- Austermann`s Eiche
Der Stolz des Eigentümers
oder
Großer Besuchstag für eine alte Eiche
Foto Austermann
Im Rahmen meiner Radtouren zu alten Bäumen besuchte ich am 20.04.2013 den Landwirt Austermann in der Telgter Bauerschaft Schwienhorst. Der Hofeigentümer zeigte den Teilnehmern der Radtour zwischen Münster und Telgte stolz sein Hofeiche .Gemeinsam schritten wir zur Tat und legten das Massband an: 600 cm Umfang haben wir festgestellt. Über das Alter der Stieleiche haben wir auch philosophiert: Natürlich ist sie älter als der Hof , der 1721 gebaut wurde!
Ausserdem wurden wir aufgeklärt über die Bauerschaftsbezeichnung "Schwienhorst". Der Name ist eine alte Flurbezeichnung, die an die Hutehaltung von Weidetieren in dieser Region hinweist.
Mit gut gewachsenen alten Eichen kann man auch gutes Geld verdienen: Herr Austermann erinnerte daran, daß bei der Erneuerung des Dachstuhles der Münsteraner Apostelkirche in den 70 er Jahren die tragenden Dachbalken aus seinem Wald geliefert wurden.
Die Eiche noch mal, diesmal ohne Publikum:
März 2013 - Die Bräutigamseiche
Ein Baum mit eigener Adresse
oder
die Dodauer Eiche als Heiratsvermittler
Falls jemand einen Partner sucht, nur Mut: Die Adresse lautet Bräutigamseiche, Dodauer Forst, 23701 Eutin ... und die Anschrift hat der Baum - mit Ausnahme der 5-stelligen Postleitzahl - schon seit 1927. Mit mehr als 100 Partnerschaftsvermittlungen wird die Bräutigamseiche ihrem Namen mehr als gerecht. Mehr lesen...
Die Geschichte fing natürlich mit einem Liebespaar an - wie damals bei Romea und Julia- allerdings erst 1891. Die Tochter des damaligen Oberforstmeisters Ohrt hatte ich in den Sohn des Leipziger Schokoladenfabrikanten Schütte -Felsche verliebt. Nur keiner durfte es wissen, erst recht nicht von der Familie des Försters. Deswegen trafen die beiden sich dann häufig unter dem Baum und tauschten Liebsnachrichten im hohlen Loch des Baumes aus.
ob das Loch damals schon gelb war , möchte ich bezweifeln. Ist wahrscheinlich ein Zeichen der Neuzeit das Postgelb. Jedenfalls muß das mit dem Paar ungefähr so ausgesehen haben......
oder so...
Jedenfalls, als der Förster seinen Widerstand aufgab, gab sich das Paar am 02. Juni 1891 unter der Eiche das Jawort. Von der Romanze erzählten die Kurgäste im nahen Eutin und schon gab die erste Post für die Eiche.
Heute erreichen bis zu 40 Briefe die Eiche täglich, aus aller Welt, nur eines gibt es nicht: das Postgeheimnis ! Jeder kann Post herausnehmen, lesen, und bei Nichtgefallen wieder reinlegen.
Für über 100 Paare ist der Wegweiser zu Eiche schon der Weg ins Glück gewesen !!!!
Den Erzählungen nach soll der Baum 500 Jahre alt sein, aber bei gemessenen 540 cm Stammumfang und dem gepflegtem "jugendlichen" Aussehen muß nach meiner Schätzung die Eiche mit 300 Jahren auch zufrieden sein.
Hier die Internetseite dazu...
Ende Artikel