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Jeden Monat wechselnd : Baum des Monats
Dezember 2013 - Der Sunland Baobab
Der größte Baobab der Welt
oder
ein Pub in einem Baum
Mit 47 Metern Stammumfang und bei 22 Metern Höhe ist der Sunland Baobab auf der Avocado Farm in Tzaneen der größte Baobab der Welt. Alterschätzungen auf 6000 Jahre sind übertrieben, ein rumänischer Professor namens Adrian Patrut hat das Alter des Giganten von 1100 Jahren ermittelt. Im Rahmen einer Studie für ein Instuítut aus Massachusetts / USA hat er über drei Jahre an dem Baum geforscht.
Eine weitere Gigantonomie des Baumes: Im Stamm befindet sich seit 1993 ein Pub. Vor einem installierten Tresen finden locker 15 Personen Platz finden. Dahinter befindet sich noch ein Weinkeller: Die konstante Temperatur in diesem Teil des Baum ist - unabhängig von der Außentemperatur - 22 Grad. Na denn man Prost Sunland Baobab !
November 2013 - die Eibe in Balderschwang
Der älteste Baum Deutschlands ?
oder
zweigeteilt ? - niemals !
Die Alte Eibe steht etwa einen Kilometer nordöstlich vom Ortskern von Balderschwang / Kreis Oberallgäu, ungefähr an der Österreichischen Grenze . Sie wächst in einer Alpwiese auf einer Höhe von 1150 m ü. NN.
Die Eibe besteht aus zwei Stammteilen, die aus einer Wurzel wachsen. Insofern besteht kein Zweifel, daß es sich hier um einen Baum handelt.
Das Alter der weiblichen Eibe ist schwierig einzuschätzen, Fachleute schätzen sie auf mindestens 800 Jahre, aber auch über 1000 Jahre wurden schon genannt.
Mehr zu dem Baum im Baumregister bei Baumkunde .de.
Zusatz 2016 :
Mein Baumfoto diente als Einladungskarte für die erste Hochzeit unter der Balderschwanger Eibe. Gratulation an Eva und Florian, die dort den Bund fürs Leben beurkundeten !
Zusatz 2018 :
Ich habe im Januar den Baum im Schnee besucht, alles unverändert, der Baum ist im Ort befördert wörden, da er nun laut offiziellem Wegweiser 2000 Jahre alt ist . Alles gut aber, nicht alles richtig, vor allem kein blauer Himmel !
September 2013 - Friederikeneiche im Hasbruch
Die stärkste Eiche im Urwald Hasbruch
oder
eine adelige Prinzessin steht im Urwald
Das ist die letzte lebende "tausendjährige" Hasbrucheiche. Angeblich soll sie 1200 Jahre alt sein. Der Stammumfang des markanten Riesen beträgt 796 cm. Der Baum ist ist nicht leicht zu finden , aber von einem der Hauptwege im nordwestlichen Teil ausgeschildert.
Der "Urwald" Hasbruch ( südlich der Kleinstadt Hude ) wurde 1938 unter Schutz gestellt und umfasst heute eine Fläche von 40 ha Größe. Das Waldgebiet besticht durch den naturnahen Eichen-Hainbuchen Wald mit reichem Totholzanteil. Apropos Hainbuche: der Standort der stärksten Hainbuche im Wald mit 536 cm ist mir inzwischen bekannt, der Revierförstre bat mich allerdings zum Schutze des Naturschutzgebietes den Standort nicht weiterzugeben ! also wird Nummer drei in der Hitparade der stärksten Hainbuchen in Deutschland weiter im Verborgenen grünen!
Mai 2015: Editorenpersonal von Baumkunde.de, Wolfgang und Wolfgang,
mit des Försters Erlaubnis abseits der Wege
Der Hutewald Hasbruch wurde noch bis 1882 zum Vieheintrieb genutzt. Mehrere Starkeichen wie dicke Eiche und die Amalieneiche mit ehemals über 9 Meter Stammumfang sind schon zusammengebrochen und nur noch als Stammruinen zu sehen. Daher ist die Friederikeneiche jetzt der Star!
Die Eiche verzweigt sich in ca 1 Meter Höhe , der linke Hauptstamm ist durch den Knubbel besonders markant und fotogen.
In der Rückansicht zeigt sich die Stieleiche von ihrer ganzen Schönheit. Wer die Wege im Urwald verfolgt - was ich ausdrücklich empfehle - trifft noch mit der Erdmanneiche, die Hindenburgeiche und den Torso der Ohrt-Eiche an. Die beiden Franzosenbuchen sind auch schon Geschichte und in sich zusammengebrochen.
Die Friederikeneiche offenbart an der Rückansicht eine weitere auffällige Verwachsung .
Oktober 2013 - Kastanienblättrige Eiche in Kew Gardens London
Europa`s Sammelort für Baumexoten
oder
eine Eiche mit den Blättern einer Kastanie
Diese im Kaukasus heimische Baumart gelangte 1843 nach Europa und wurde - wie viele andere Baumexoten - in Kew Gardens in London auf ihre Eignung des Wachstums in mitteleuropäischen Breiten geprüft. Heute stellen die britischen Dendrologen erstaunt fest: es ist der am schnellsten wachsende Baum in Kew Gardens in London: In 170 Jahre wurde er 46 Meter hoch, hat eine Krone mit 30 Metern Umfang und brachte es auf einen Stammumfang von 8,30 Metern.
Weiterlesen: Oktober 2013 - Kastanienblättrige Eiche in Kew Gardens London
August 2013- Tanzlinde in Leeden
Leeden: Das Westfälische Zentrum der Tanzlinden
oder
vom Brauch , im Baum zu Tanzen
Gleich zwei geleitete Linden, jeweils eine Sommer- und eine Winterlinde stehen in dem Hofgelände Brockmann-Kühne an der Herkenstraße im Altkreis Tecklenburg jetzt Steinfurt . Die Bäume haben einen Stammumfang von 475 bzw 455 cm und sind damit bestimmt 200 Jahre alt. Möglicherweise sind sie zur Anlegung des Hofgeländes um 1829 gepflanzt worden.
Als Tanzlinden werden Linden bezeichnet, die so geleitet werden, daß ihre Äste eine waagerechte Fläche bilden. Auf diese wurden Bretter gelegt, auf welchem Musiker sitzen, die zum Tanze aufspielen, während unter oder in einem weiteren Podest in der Linde getanzt wurde. Der Brauch ist in Süddeutschland bezeugt und wird an den Tagen um Bartholomä (24. August) begangen. Das bekannteste Beispiel ist die jährlich betanzte Linde in Limmersdorf
Das Bild zeigt die Sommerlinde auf dem Hof in Leeden, die Schnittform ist deutlich zu erkennen. Weitere geleitete Linden stehen in Westlafen in Rheine nahe der Saline, in Asbeck, Bieren / Kreis Herford , Heiden / Kreis Detmold und im Stadtkern Tecklenburg
Eine Linde versteht es - fast immer - sich von Innen zu erneuern. Gerade die Stärke ist eines der Merkmale des Laubbaumes, daß den Menschen neben der herzförmigen Blattstruktur so fasziniert.
Dieses Foto zeigt die Drainagerohre in einem geleiteten Hauptast. Das Regenwasser in den Starkästen kann abfliessen und man vermeidet so Weißfäule
Diese Linden mit dem gut gepflegten Hof in malerischer Teutogebirgslage beobachte ich schon seit langem zu verschiedenen Jahreszeiten. Das Gelände ist allerdings Privatfläche und nur auf Anfrage zu betreten.
Sie ist auch Bestandteil meiner Mehrtagesradtour "Westfälisches Dreieck".