Jeden Monat wechselnd : Baum des Monats

Der Baum - Favorit und seine Geschichte wird vorgestellt !

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 -Foto B. Focke-

Februar 2013 - Zwergwacholder am Olmstedt Point

Begrabt mich in einer Gruft von Granit

oder

der Musterbaum schlechthin !

2012-Cal-Yosemite-Olmstedt-Im-Fels-2-querZur Erklärung: das ist eine Rocky Mountain Juniper, Juniperus occidentalis / auf deutsch ein westlicher Zwergwacholder und kein Baobab, wie man vom Habitus vielleicht annehmen könnte! Und die Landschaft drumherum besteht aus purem Fels im Form von Granit !


Das ist einer der unwirtlichsten Lebensräumen von Bäumen, der mir je untergekommen ist: Am Olmstedt Point im Yosemite National Park / Kalifornien / USA auf ca 3000 Meter Höhe stehen mitten in einer felsigen Welt zahlreiche Wacholder. Wie kommen die da bloß hin? Nun gut, sie fühlen sich recht wohl mit ihren Wurzeln im Fels, humusreichen Boden scheinen die nicht unbedingt haben zu wollen. Der Blick unten zeigt ganz rechts im Bildhintergrund das Markenzeichen des Yosemite NP, den Half Dome, auch der ist aus purem Granit!

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Das Titelzitat kommt von keinem Geringerem als Thomas Pakenham, der in seinem Buch " Die 60 größten und ältesten Bäume der Welt " auch schon darüber philosophiert hat. Der Stamm ist seines Erachtens zwischen zwei Granitblöcken durchgezwängt wie ein Mensch, der am Tag des jüngsten Gerichts aus dem Grab aufersteht. Eben ein wahrhaft eisiger Friedhof, ich möchte mal gerne ein Winterfoto davon sehen! Aber da schafft es keiner hin im Winter, denn die Straße aus dem Tal um den Merced River ist auf der gesamten Länge von 50 Meilen bis hierhin gesperrt.

2012-Cal-Yosemite-Olmstedt-Im-Fels-1

wieso sieht der so gleichmäßig wie ein Musterbeispiel von Baum aus, einem Baobab (Adansonia digitata) gleich? Habe die Rehe hier oben auf der Suche nach Nahrung sich an den Stamm angelehnt und das frische Geäst am Stamm abgefressen ? Eine Vermutung von mir, mehr nicht...  denn es gibt auch andere Formen von Zwergwacholdern hier, wie sie die Natur geformt hat....

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...oder hier: in sich verdreht gewachsen.....

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noch ein paar Wacholderfotos aus dem Bereich

2012-Cal-Yosemite-Olmstedt-Borkemit-Knubbel 2012-Cal-Yosemite-Olmstedt-Borkemit-Zweig

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Januar 2013 - Linde auf der Ruine Lauenburg

Natur aus zweiter Hand

oder

wieviel Personen passen in die Wurzel einer Linde ?

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Da ich sicher bin, daß jemand noch ein Sommerfoto machen möchte, gebe ich mal die "Location " an: auf der Burgruine Lauenburg, bei Stecklenburg nahe Thale im Kreis Harz / Bundesland Sachsen-Anhalt.


Die Geschichte des Baumes beginnt mit dem Bau der Burg durch Heinrich dem IV, erstmals erwähnt wurde die Burg allerdings erst 1164. Der Plan zeigt das doppelte Burgensemble und lässt die strategische Lage am Harzrand erahnen.

2012-SA-Lauenburg-Plan

Der Blick von hier oben auf das Harzvorland ist jedenfalls heute noch toll !!!

2012-SA-Lauenburg-VorlandIrgendwann in den Jahren verfiel die Burg, wurde sogar als Steinbruch genutzt. Gleichzeitig hatte sich auf der Bergkuppe schon der Traubeneichen- und Linden besetzte Wald breit gemacht. Die Linde suchte sich exakt den Eingang zur langgestreckten Hauptburg als Platz zum Wachsen aus und treibt die Wurzeln dort seit Jahrhunderten in den geschichtsträchtigen Untergrund.

2012-SA-Lauenburg-Wurzel-2

Na ja, 1000 Jahre wie ein Bewohner Stecklenburgs vermutete, ist sie bestimmt nicht, so zwischen 200 und dreihundert Jahre geb ich ihr schon. Angesichts der schwierigen "Bodenverhältnisse" habe ich das Messen des Umfanges mal besser gelassen.

2012-SA-Lauenburg-Habitus

...aber die Urwüchsigkeit des Baumes ist schon extrem beeindruckend...

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....und auf dem Weg dorthin bitte unbedingt die Solitärbuche auf der Vorburg besuchen, 450 cm stark mit Bank zum Verweilen drunter....

2012-SA-Lauenburg-Buche

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November 2012 - Der älteste Baum der Welt

Methusaleh Walk

oder

wie finde ich den ältesten Baum der Welt ?

 

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DIe Antwort auf die Frage ist wissenschaftlich belegt und örtlich einfach zu beschreiben: 1956 hat Dr Edmund Schulman auf dem Methusaleh Walk in den Inyo Mountains / Californien / USA ihn entdeckt. Mehr als 4750 Jahre alt ist die Grannenkiefer, die von ihm nach ausgezählten Jahresringen bestimmt wurde.


So weit, so konkret. Aber alles weitere lässt sich auf dem ca 4,5 Meilen langen Wanderweg ab dem in 2012 neu erbauten Visitor-Center ca 25 Meilen östlich Big Pine in den White Mountains entdecken. Dort sind 10 Grannenkiefern anzutreffen, die allesamt über 4000 Jahre alt sind.

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Mehr zu dem Baumlehrpfad.. auch mit Detailinfos/-bildern... habe ich nach meiner zweiten Reise ( 2007 und 2012 ) zu den imposanten Grannenkiefern in den Ancient Bristlecone Pine Forest bei Baumkunde.de gepostet .

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Der aufmerksame Leser wird es bemerken, ich schreibe aber hier ein wenig unbestimmt: Denn das Geheimnis um den tatsächlich ältesten Baum wird auch der Wanderer auf dem Weg durch den Wald der Grannenkiefern nicht erfahren. Der Champion Tree ist nicht ausgeschildert. Das hat u.a. seine Gründe darin, daß um Anfang 1960 der noch ältere Prometheus Tree im Great Basin NP mit seinen 4950 Jahren aus "Versehen" gefällt wurde. Hier die traurige Geschichte dazu bei Wikipedia

 

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Auch wenn nur wenige wissen, wo genau der älteste Baum der Welt steht, bin ich absolut sicher,  keiner wird die Welt der Bristtlecones am Methusaleh Walk enttäuscht verlassen. Denn der Lebensraum der Bäume auf über 3000 Meter Höhe, die Formen und Farben der Nadelbäume und die Aussicht auf die Landschaft zwischen Death Valley und den Rocky Mountains wird jeden Naturfreund faszinieren.

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Dezember 2012 - Die Hümmer Dickte

ein Wald aus alten Hainbuchen

oder

die Hümmer Dickte

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Im flächigen Naturdenkmal Heidefläche Hümmer Hute im Kreis Kassel bei Hofgeismar wird man vergebens nach Resten von Calluna ( Heide) suchen, dafür staunt der Baumfreund über nicht weniger als 20 massive Hainbuchen auf 4,3 ha Fläche !


Auf der ehemalige Hutefläche, unweit des weitaus bekannteren Hutewaldes an der Sababurg zeigt kaum noch landschaftsprägende Gehölze, wie die Naturdenkmalsatzung des Kreises Kassel behauptet. Die Fichtenaufforstung hat den Charakter genommen. allerdings sind noch ca 25 Hainbuchen in unterschiedlichen Pflegezuständen auf der Fläche. Eine solchen Ansammlung knorriger Hainbuchen als Kopfbäume sucht ihresgleichen in Deutschland !

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Die stärkste Hainbuche misst 495 cm Stammumfang, wer das nicht glaubt, schaue sich mal das nächste Foto an. Alle Hainbuchen auf der Fläche liegen zwischen 235 cm Stammumfang und der obigen Höchstmarke.

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Teilweise sind die Laubbäume noch vor ca 10 Jahren auf den Stock gesetzt worden, einige haben aber nicht immer so gute Pflege in ihren mindestens 250 Jahren Lebenszeit gehabt, wie man aus den zum Teil auseinandergebrochen Stämmen schließen kann.

Borke und Stamm zeigen die typische Attribute alter Recken mit Flechtenbewuchs und stehendem Totholz.

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Der Kontrast in der Hümmer Hute: eine alten Hutebuche vor dem nachgewachsen Jungwald. Die Fläche finde Sie hier, auf der Baumkarte meiner Baumfreundin Gabi Paubandt

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Oktober 2012 - Die Wolfgangseiche in Neueglofsheim

Faszination Baum

oder

Kinder sind begeistert vom Baumriesen

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Die Wolfgangseiche in Neuglofsheim bei Thalmassing im Landkreis Regensburg


Der Geschichte nach soll die 960 cm starke Stieleiche zwischen 1000 und 1200 Jahre alt sein. Um in der Vergangenheit zu bleiben, soll unter dem „sagenumwobenen“ Baum der hl. Wolfgang vor 900 Jahren stimmgewaltige Predigten gehalten haben.

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Das besonders markante Merkmal der Eiche ist der in 1,5 Meter Höhe über dem Boden senkrecht abstehende, ca 15 Meter lange Ast. Der Baum wurde im Jahre 1972 im Auftrag der Gemeinde Thalmassing und des Landkreises Regensburg saniert, damit er noch späteren Generationen erhalten bleibt.

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Allerdings hat der Baum durchaus ein gewissen Bekanntheitsgrad, was ich im Spätsommer 2011 auch feststellen konnte. Ein Familienkreis traf sich unter dem Baum zu einem Gottesdienst, die Kinder turnten anschließend... wer mags es ihnen verübeln...in dem fantastischen "Spielgerät". Kann machen doch oben einsteigen, in dem Baum durchrutschen, um am Astausleger wieder herauszukommen.

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Eine interessante Webseite eines Fotografen Winkler aus dem Landkreis

gibt noch mehr Infos zu dem eindrucksvollen Riesen.

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