Januar 2022 - Die Mistellinde in Söder

Ein Laubbaum grünt im Winter - wie geht das ?

oder

Impfen fördert das Leben !

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Bild BITTE anklicken, steht in Kleinansicht aus unerfindlichen Gründen quer

Solch' einen starken Mistelbesatz wie an dieser solitären Linde südlich Schloß Söder im Kreis Hildesheim habe ich selten gesehen. Die Linde war ein Zufallsfund bei einer der extremsten Mehrtagesradtouren, die ich je gemacht habe. Eine Woche lang Bäume per Pedersen besuchen, im Februar 2012 bei minus 10°  !  Grandiose Baum-Motive bei Sonne, aber eiskalt war's eben. Die Linde fiel mir von weitem schon durch die zahlreichen grünen kugelartigen Gebilde in der Krone auf.  Ein starker Mistelbesatz wird durch Vögel verbreitet, die insbesondere an Bäumen in Flußnähe hier bei der nicht weit entfernten Leine, zu beobachten sind. Mistel mögen Bäume der Weihholzaue...

Mistel haben etwas geheimnisvolles, schon die Druiden der Gallier sammelten die Früchte: für deren Zaubertrank ?  Das Wort Mistel ist vermutlich eine Bildung aus dem westgermanischen Wort Maisch, das tierischen Harn und Kot bedeutet. Die Benennung der Pflanze bezieht sich darauf, daß die Samen der Mistel durch Vogelmist, vor allem der Misteldrossel, auf Bäume gelangen. Botanisch heißt die Mistel Viscum album. Misteln bevorzugen mildwarme und luftfeuchte Klimenbereiche. Sieht man sie deshalb im Münsterland nicht ? Das versuche ich zu erforschen . Man kann aber auch nachhelfen...

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Hat die Mistel erst mal Fuß gefasst bzw ist sie an einen geeigneten Baum " verimpft " worden, kann deren Verbreitung bestens beoachtet werden. So hat mein Pedersenfreund Josef Kahle seinem Bekannten , beide in Bad Zischenahn beheimatet, einen Obstbaum mit Mistelbesatz geschenkt. Das war vermutlich 2008, als der Gartenbesitzer Otto Renken als Beschenkter , damals noch als Redakteur der NWZ, diesen Artikel über die Kunst des Mistelvermehrens geschrieben hat.  Letzte Woche schrieb er mir, daß inzwischen 4 seiner Obstbäume Misteln haben. Beachtet das nächste Bild, was für eine Dichte die Mistel am ursprünglich geschenkten Apfelbaum bekommen hat !

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Fotorecht Otto Renken

Auf einer verimpften Mistel selbst hat inzwischen eine weitere Mistel angedockt , aber das bleibt ein weiteres zu lüftendes Geheimnis, wie das die Natur geschafft hat !  Dranbleiben lautet die Devise....

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Hier noch mal eine Detailaufnahme vom Mistelzweig mit Frucht.

 

 

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