April 2017- der stärkste Johannisbrotbaum Portugals

Eine versteckte Schönheit an der Algarve

oder

so stark können Johannisbrotbäume werden

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Im Binnenland der Algarve, bei Quinta da Parra /Moncarapacho , zwischen Faro und der Spanischen Grenze steht im Binnenland in einer mit Orangenhainen übersähten Landschaft der größte Johannisbrotbaum Portugals. Zum Alter des mit 1192 cm Stammumfang gemessenen Exemplares will ich lieber keine Angaben machen, geschätzt wird er in einer Internetquelle auf ca 600 Jahre. Mir wurde bei genauerem Hinsehen in das Stamminnere aber klar, daß es  nur ein Baum  und kein mehrstämmiges Exemplar ist . Der immergrüne Laubbaum hat einer Höhe von 14 Metern und einen Kronenumfang von fast 20 Metern.

Eine Woche vor meinem Algarve-Urlaub im März 2017 bekam ich Kenntnis von diesem Verzeichnis über starke Bäume der Algarve-Region. Der Baumriese befindet sich im Hinterland der flachen- auch Sandalgarve genannten - Landschaft, mitten in einem Orangenhain. Der Duft der Blüten dort war unbeschreiblich, fast ein wenig schwer. Die Suche dauerte nicht lange dank der im Verzeichnis mitgelieferten Koordinaten, die vielen auf dem Boden liegenden Orangen hätten auch für einen längeren Weg durch die landwirtschaftlichen Flächen ausgereicht.

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Wegen der Spannrückigkeit erinnert der Baum etwas an unsere Hainbuchen. Der Stamm ist einseitig geöffnet und man kann im Inneren reichlich hartes Todholz erkennen, das aber für die massive Krone noch statisch wertvoll ist. Ich habe im Süden Portugals viele alte Johannisbrotbäume gesehen, keiner hatte allerdings eine derartig große und dichte Krone .

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Da die Samenkörner des Johannisbrotbaumes ein konstantes Durchschnittsgewicht von rund 200 Milligramm aufweisen, wurden sie in der Antike als Wägeeinheit für Diamanten verwendet wurden. Daran erinnert die noch heute gebräuchliche Bezeichnung Karat. Karubenbaum oder Karobbaum wird er auch genannt und hat den botanischen Namen Ceratonia siliqua .

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Die Agrarproduktionsmenge der Johannisbrot-Frucht und von Kernmehl liegen bei etwa 330.000 Tonnen pro Jahr. Portugal ist drittgrößtes Produzentenland im Mittelmeerraum. Die Hauptabnehmer sind die Nahrungsmittelindustrie für z. B  Käse, Diabetikerprodukte und Limonade sowie die Kosmetik- und Pharmaindustrie. Heute liefern die Kerne ein technisch genutztes Verdickungsmittel, Carubin oder auch Johannisbrotkernmehl. Die Früchte des Johannisbrotbaumes werden in Portugal zur Herstellung von Likör mit 18 % und Schnaps mit 54 % Alkoholgehalt verarbeitet.

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Um die Entstehung des deutschen Namens Johannisbrot ranken sich zwei Legenden: zum einen soll der Johanniterorden an der Verbreitung des Johannisbrotbaumes aus seinem Stammgebiet im vorderen Orient beteiligt gewesen sein, zum anderen soll Johannes der Täufer sich von den Früchten und Samen während seines Aufenthaltes in der Wüste ernährt haben.

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 Der gewaltige Stamm

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