August 2013- Tanzlinde in Leeden

Leeden: Das Westfälische Zentrum der Tanzlinden

oder

vom Brauch , im Baum zu Tanzen

 

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Gleich zwei geleitete Linden, jeweils eine Sommer- und eine Winterlinde stehen in dem Hofgelände Brockmann-Kühne an der Herkenstraße im Altkreis Tecklenburg jetzt Steinfurt . Die Bäume haben einen Stammumfang von 475 bzw 455 cm und sind damit bestimmt 200 Jahre alt. Möglicherweise sind sie zur Anlegung des Hofgeländes um 1829 gepflanzt worden.


Als Tanzlinden werden Linden bezeichnet, die so geleitet werden, daß ihre Äste eine waagerechte Fläche bilden. Auf diese wurden Bretter gelegt, auf welchem Musiker sitzen, die zum Tanze aufspielen, während unter oder in einem weiteren Podest in der Linde getanzt wurde. Der Brauch ist in Süddeutschland bezeugt und wird an den Tagen um Bartholomä (24. August) begangen. Das bekannteste Beispiel ist die jährlich betanzte Linde in Limmersdorf

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 Das Bild zeigt die Sommerlinde auf dem Hof in Leeden, die Schnittform ist deutlich zu erkennen. Weitere geleitete Linden stehen in Westlafen in Rheine nahe der Saline, in Asbeck, Bieren / Kreis Herford , Heiden / Kreis Detmold und im Stadtkern Tecklenburg

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Eine Linde versteht es - fast immer - sich von Innen zu erneuern. Gerade die Stärke ist eines der Merkmale des Laubbaumes, daß den Menschen neben der herzförmigen Blattstruktur so fasziniert.

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 Dieses Foto zeigt die Drainagerohre in einem geleiteten Hauptast. Das Regenwasser in den Starkästen kann abfliessen und man vermeidet so Weißfäule

 

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Diese Linden mit dem gut gepflegten Hof in malerischer Teutogebirgslage beobachte ich schon seit langem zu verschiedenen Jahreszeiten. Das Gelände ist allerdings Privatfläche und nur auf Anfrage zu betreten.

Sie ist auch Bestandteil meiner Mehrtagesradtour "Westfälisches Dreieck".

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