März 2018 - Korkeiche bei Corte Grande in der Algarve

Der Baum aus dem Reiseführer

oder

auch in Portugal wächst der beste Schinken auf den Bäumen

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Natürlich hatte ich im Frühjahr 2017 vor meiner Reise an die Algarve einige Baumziele im Netz ausgesucht. Als ich im Hotel über mein Hobby erzählte, gaben mir Gäste einen Hinweis auf eine massive Korkeiche im Hinterland bei Monchique. Den Baum hatten sie in ihrem Reiseführer als Musterbeispiel für eine alte Korkeiche beschrieben bekommen. Also, wo liegt Corte Grande bei Monchique ? Ins Auto gesetzt, einige Nachfragen vor Ort und schon war ich in einem traumhaft alten Korkeichenbestand mit Blick auf das Mittelmeer, obwohl dieses ungefähr 25 Kilometer Luflinie entfernt war. Aber immer schön der Reihe nach .... zu dem Hinterland incl Korkeiche....

Ich mußte schon mal in der Streusiedlung Corte Grande nahe des Berges Picota zum Standort des Baumes nachfragen, der sehr wohl bekannt war. Die Oma mit ihrem Esel geleitete mich auf den letzten Metern zu dem kleinen Wäldchen und schon stand ich vor der alten Quercus Suber ( Korkeiche )

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Wie haufig war wohl die Rinde abgeerntet worden ? Anhand der Signatur in Form einer einfachen Zahl kann man das letzte Jahr der Schälung erkennen. Korkernten erfolgen alle neun bis zwölf Jahre, wenn eine Schichtstärke von 2,7 bis 4 Zentimetern erreicht ist.

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Damit die Bäume erhalten bleiben, ist diese Nutzung und die Verwendung der Materialien wichtig. Meine Bitte, kauft Wein nur in gekorkten Flaschen ! Jeder Ort an der Algarve hat neuerdings zudem mindestens einen kleinen Laden, in dem man Korkprodukte wie Geldbörsen, Schuhe, Kleidung etc kaufen kann.

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Natürlich habe ich die Korkeiche vermessen, stolze 613 cm Stammumfang: im Moment ist mir nichts stärkeres in Portugal bekannt. Die Bäume werden über 400 Jahre alt, beerntete Exemplare werden 150 bis 200 Jahre alt. Hier gehe ich von mindestens 300 Jahren aus.

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Das Habitusfoto zeigt die massive lichte Krone. Charakteristisch für die Korkeiche sind die dicken, längsrissigen Korkschichten der graubraunen Stammborke.

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Beim Kronenblick ist die Nutzung durch die Schälung zu erkennen.Die Zentren der Korkproduktion liegen in Süd-Portugal und Süd-Spanien

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Der abgelagerte Kork zur Trocknung gestapelt. Die Flaschenkorkproduktion macht etwa 70 % der Wertschöpfung beim Korkanbau aus. Da die Naturkorken zunehmend durch Plastik- oder Blechverschlüsse ersetzt werden, könnte es zu einem deutlichen Rückgang der Korkeichenbestände in Südwesteuropa kommen, was die Artenvielfalt in diesen Gebieten gefährdet.

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Vom Standort des Baumes kann man bis an das Mittelmeer blicken, immerhin ist der Standpunkt bei fast 700 Meter über dem Meeresspiegel.

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Ein Blick in den lichten Korkeichenwald. Wie die meisten Eichen ist Quercus Suber- die botanische Bezeichnung- sehr lichtbedürftig. Sie erträgt Dürre und stellt geringe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. In Mitteleuropa ist sie nicht winterhart. 

 

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