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August 2014- Die Tanzlinde in Limmersdorf
Wie tanzt es sich in der Linde?
oder
eine Tradition wird schon seit 1729 ausgeübt
In Limmersdorf / Oberfranken/ Landkreis Kulmbach / Bayern steht eine 300 Jahre alte ( Sommer-) Linde mit Stammumfang von 4,10m und einem Kronendurchmesser von 13 m : Sechs Äste tragen die Tanzbruck , den Boden, auf dem jedes Jahr an Bartholomä, dem 24.08 die Kirchweih stattfindet. 2014 habe ich die Veranstaltung fotografisch begleiten können.
Zunächst braucht man für sowas eine geleitete Linde, die haben die Limmersdorfer vermutlich schon seit 1686: Das Leiten von Linden entstand erst im Mittelalter. Der Geschichtsforscher Holland hält in der „Geschichte der Dichtkunst“ von 1862 fest, daß im Mittelalter die Sitte gelebt wurde , in die Gipfel von großen Bäumen , insbesondere Linden und Eichen, Gerüste zu bauen, auf denen man sich vergnügte, schmauste ,trank und von denen häufig auch die Prediger an das Volk sprachen.
An Bartholomä, am 24.08 / konkretes siehe hier- findet die Kirchweih statt .Das Fest wird von 4 ortsansässigen Burschen, den Plootzburschen organisiert, sie werden von vier ledigen Plootzmodla unterstützt.
Die Linde wird gebruckt, mit dem Tanzboden versehen und die Lizza, die Treppe angelegt. Die Burschen holen nach dem Gottesdienst die Mädchen ab. Unerlässlich ist dem Plootzhem, ein blumengeschmückter Hammel.
Bei dem Tanz unter der Linde werden aus vier Paaren acht, mit Geschenken a la kerwa versehen gehts in die Krone. Danach alles klar für den öffentlichen Tanz. Aber Vorsicht: es durften nur unbescholtene Burschen und Mädchen teilnehmen
Mein Videomitschnitt vom Tanz in der Linde bei Youtube.
Der Brauch mit den Tanzlinden ist schon von Maler Piet Bruegel 1565 bildlich festgehalten- oben Links im Bild" Der Frühling " ist die geleitetete Linde zu sehen.
Weitere Tanzlinden mit dem Brauch des Tanzes in derselben gibts in Peesten, Langenstadt -beide Bayern- und in Sachsenbrunn / Thüringen. Die oberfränkischen Tanzlinden verbindet sogar